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Kräuterfütterung – Trocken versus Flüssig

Inzwischen haben sich ja die meisten Pferdebesitzer mit dem Thema Kräuterfütterung auseinandergesetzt – zumal der Markt mittlerweile ein großes Angebot für uns Pferdebesitzer bereithält.

Also allerhöchste Zeit, dort einmal genauer hinzuschauen:
Unbestreitbar verdankt mittlerweile so manches Pferd seine Gesundheit, einige sogar ihr Leben, einer gezielten Optimierung des Grundfutters und dem mehr oder weniger gezielten Einsatz von Kräutern.

Aber was heisst denn eigentlich „Kräuter“?
Tatsächlich hat doch jede Pflanze eine Funktion im feinen Netz der Natur, wo alles irgendwie miteinander verbunden ist. Also, womit haben wir es zu tun?

Das heutige Wort Kraut basiert auf dem althochdeutschen Wort „krūt“, was so viel wie „nutzbares Gewächs, Gemüse“ bedeutet. Heutzutage zählen etwas über 1.000 Pflanzen zu den so genannten Nutzkräutern. Sie bzw. einzelne ihrer Teile werden für das Würzen von Speisen, zur Heilung bzw. Linderung von Krankheiten und zur Herstellung von Duftstoffen für kosmetische Produkte verwendet.

In der Pflanzenheilkunde, heutzutage Phytotherapie genannt, wird jedoch mit deutlich mehr Pflanzen gearbeitet – etwa 70.000 aus aller Welt. Sie ist eines der ältesten Therapieverfahren in der Medizin und wurde bereits in der Antike systematisch ausgeübt. Noch heute profitieren wir von den Wissensschätzen, die uns vor allem arabische und chinesische Gelehrte hinterlassen haben.

Der springende Punkt in der Pflanzenheilkunde sind die so genannten sekundären Pflanzenstoffe (weit über 10.000 sind inzwischen bekannt), die in vier Gruppen unterteilt werden. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind wichtige Nährstoffe und/oder Wirkstoffe.

Hier spannt sich auch direkt der Bogen zu einem der wichtigsten Organe aller Lebewesen, dem Darm! Die Darmflora setzt sich aus Millionen verschiedener Bakterien zusammen, die u. a. für die Aufspaltung und Verarbeitung der Nahrungsbestandteile unabdingbar sind. Die Vielfalt der Darmflora bestimmt also die Funktionen des gesamten Organismus mit (auch des Immunsystems) – sie ist abhängig von der Vielfalt der Nahrung.

Und hier kommt das tägliche Futter unserer Pferde ins Spiel!
Nun sind Pferde von ihrer Biologie her Faserfresser – und keine Körnerfresser. Der enorm lange Darm ist darauf ausgelegt, aus größtenteils hartfaseriger Nahrung (Heu am Halm, Rinden, Holz, Beeren u. v. m.) Energie zu gewinnen. Bei den meisten unserer Pferde sieht das tägliche Nahrungsangebot deutlich anders aus. Natürlich gibt es Rassen oder Einsatzgebiete, für die schnell verfügbare Energie (Sprinter-Energie) nötig ist – hier ist Getreide in adäquaten Mengen durchaus in Erwägung zu ziehen. Die meisten Pferde benötigen jedoch die so genannte Steher-Energie, also Cellulose.

Zur Bereicherung des täglichen Futters sind bestimmte Kräuter und andere Pflanzen also durchaus angezeigt. Hierzu empfehle ich Ihnen, sich an der Zusammenstellung von Pflanzenarten der Samenmischung „Pferdeweide“ von Appels Wilde Samen GmbH sowie an der Kräuterlandschaft in Ihrer Region zu orientieren. Aber bitte füttern Sie die einzelnen Kräuter (frisch oder trocken) in kleinen Mengen (max. 5 gleichzeitig), denn Kräuter können sich bei gleichzeitiger Gabe verstärken oder gegenseitig ausschalten. Zusätzlich können Sie Zweige, Blätter und Beeren anbieten, aber auch Gemüse wie Fenchel, Knollensellerie, Pastinake, rote Beete, Rettich, Kohlrabi und Hagebutten.

Möhren und Äpfel sollten Sie eher weniger geben, und Bananen sowie jede Art von Brot haben im Pferd überhaupt nichts zu suchen. Gehen Sie mit Ihrem Pferd hinaus (bitte auch in den Wald) und lassen Sie es fressen, was es möchte. Es weiß deutlich besser, was es für die aktuelle Nährstoffregulierung braucht! Das bedeutet aber auch: Lehnt Ihr Pferd bestimmte Kräuter ab, braucht es sie aktuell nicht oder die Qualität stimmt nicht.

Ganz besondere Aufmerksamkeit und Vorsicht hinsichtlich der Fütterung von Kräutern ist bei Pferden mit PSSM geboten! Da insbesondere gängige Rassen wie Tinker, schwere Warmblüter, Westernrassen, aber auch einige Warm- und Vollblutlinien betroffen sind, möchte ich Sie gerne anregen, sich mit PSSM auseinanderzusetzen und darüber zu informieren. Bei PSSM ist mit Kräutern schneller Schaden angerichtet, als Sie gucken können. Hierzu möchte ich Ihnen die Tiernaturheilkundeschule Vock, Frau Britta Vock, THP und Frau Liza Gerber in Soltau, ans Herz legen.

Und hier beginnt eigentlich die phytotherapeutische Arbeit in sanfter Form – wie beispielsweise eine gezielte Gabe von Einzelkräutern (z. B. Knoblauch zur Insektenabwehr etc.). Um mögliche Wechselwirkungen und eine Überforderung des Organismus zu vermeiden, arbeitet die seriöse Pflanzenheilkunde mit höchsten fünf Kräutern in einer Behandlung. Dabei werden auch die einzelnen Bestandteile der Pflanzen mit ihren unterschiedlichen Nähr- und Wirkstoffen sehr viel differenzierter eingesetzt – die Qualität und Herkunft der jeweiligen Kräuter bzw. deren Einzelteile ist entscheidend! Die Phytotherapie bedient sich unterschiedlicher Darreichungsformen – je nach Pflanze und beabsichtigter Nutzung von bestimmten Wirkstoffen, deren Entfaltung und Einsatzbereich (innerlich oder äußerlich). In trockenem Zustand zu Pulver gemahlen (ggf. in Kapseln), stückig geschnitten, granuliert (grob gemahlen), oder auch in flüssiger Form.

Bei den flüssigen Formen wird nach Auszugsart unterschieden. Diese richtet sich ebenfalls nach den Wirkstoffen, die man gewinnen möchte.
Man unterscheidet:

  • Tee bzw. Aufguss
  • Dekokte (Einkochungen)
  • Kaltauszüge/Mazerate (wasser- oder ölbasiert, Einlegen über einen bestimmten Zeitraum)
  • Tinkturen (alkoholbasiert)
  • Presssäfte (frisch)

Bei den flüssigen Formen kommt es ganz besonders auf die Qualität der verwendeten Kräuter und die genaue Zubereitung an (Temperatur, Dauer, Bewegung). In der Regel sind sie nicht lange haltbar. Die meisten Hersteller nutzen daher Zucker, Salz oder auch Essig zur Konservierung. Das gilt zwar als „chemiefrei“, ist je nach Menge aber nicht unbedingt förderlich – schon gar nicht bei dauerhaften Gaben. Eine Herstellung ohne Zusätze erfordert ein individuelles Verfahren, das mit viel Aufwand punktgenau umgesetzt werden muss. Ein wirklich guter „Kräutersaft“ kann also nicht im Niedrigpreisbereich liegen.

 

 

Welche Vorteile bieten denn die flüssigen Formen?

Nun, je nach Rezeptur und Verfahren werden bestimmte Wirkstoffe freigesetzt, die dann auch schneller ankommen – sie beginnen bereits auf den Mund- oder Maulschleimhäuten ihre Wirkung zu entfalten, im Gegensatz zu den trockenen Kräutern. Sie sind also besonders für Akut-Situationen geeignet (Herz-Kreislauf, Magen-Darm u. a.) An der Akzeptanz können Sie übrigens auch erkennen, wie stark der Bedarf an dieser Pflanze oder der Kombination bei Ihrem Pferd gerade ist.

Ein weiterer Vorteil ist das Handling im Stall – eine Dosierspritze ist schnell aufgezogen und wird dann auch bereitwilliger dem Futter zugegeben als soundso viel Gramm aus einem Kräuterdöschen. Und so können auch Futterschnäkler über eine Spritze ins Maul versorgt werden und bei der Gabe mit dem Krippenfutter ist ein Aussortieren nicht möglich.

Je nach Rezeptur und Verfahren sind bei den flüssigen Formen auch längerfristige Anwendungen/Therapien möglich (z. B. Dysbakterien, Bewegungsapparat, Pankreas-Stoffwechsel, Herz-Kreislauf chronisch, Niereninsuffizienz) – diesbezüglich sollten Sie sich aber speziell für Ihr Pferd beraten lassen und sich zu den verwendeten Kräutern im Netz informieren.

Fazit

Eine artgerechte, abwechslungsreiche Fütterung mit natürlichen, frischen Pflanzen ist die Grundlage für die Gesundheit ihres Pferdes.

Glauben Sie Ihrem Pferd – es weiß besser als Sie, welche Pflanzen und Nährstoffe es braucht. Die große Ausnahme ist allerdings Zuckersucht bei EMS, solche Pferde werden erst einmal die wichtigen Bitterstoffe ablehnen, und wie gesagt PSSM.

Weniger ist mehr! Es macht immer erst die Menge das Gift, und Kräuter bewegen viel mehr als Sie denken.

Denken Sie mit und beobachten Sie – und hinterfragen Sie. Ihr Pferd, Ihre Verantwortung!

Kräuter in flüssiger Form ersetzen NICHT die Fütterung von trockenen oder frischen Kräutern! Sie sind eher im therapeutischen Bereich zu sehen.

Qualität des Produktes, individuelle Empfehlung und Einhalten der empfohlenen Gaben entscheiden über den Erfolg.

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